Für den Schnäppchen-Preis von 80 Euro kann bekommt man ein neues Board mit einem passiv gekühlten Intel Celeron 1,2 GHz Prozessor, 1 GByte RAM, USB-, SATA-Festplatten-Anschlüsse, eingebautes LAN-Interface und Grafikkarte !
Eine gute Gelegenheit von z.B. VIA EPIA Boards auf eine schnellere Hardware-Plattform umzusteigen, die problemlos unter LINUX läuft und nur ca. 30 Watt verbraucht.
Ein konkurrenzlos günstiges Board für den Betrieb in Arbeitsplatz-PCs ...
Ursprünglich war das Intel Board D201GLY2 für Entwicklungsländer gedacht. In China verkauft DELL einen Rechner mit diesem Board (EC280).
Der Preis für dieses Board ist wirklich erstaunlich und liegt teilweise bei 50 Euro (plus DDR2 RAM). Ich bin von meinem VIA EPIA 6000 Board umgestiegen, weil der Rechner - trotz MPEG2 Hardwarebeschleuniger - teilweise sehr zäh Videos abspielt und die Performance unter Firefox nicht mehr so berauschend war.
Hardware
Das Board enthält alles, was ein Arbeitsplatz-Rechner der 50 Watt Kategorie so braucht:
Processor |
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Memory |
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Chipset |
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Audio |
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Video |
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I/O |
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LAN |
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Anschlüsse |
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Erweiterungssteckplätze |
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Das Board ist "quasi" im Mini-ITX Format designed worden, aber Intel nennt es MicroATX.
Unterstützte Betriebssysteme
Wer unbedingt will, kann Windows XP installieren, ich empfehle aber Linux.
So war der Umstieg von dem VIA EPIA auf das Intel Board war mit Ubuntu Linux 7.10 (Gutsy Gibbon) kein Problem. Nur das Board musste ausgetauscht werden und die Festplatte konnte weiter betrieben werden.
Ich musste nur die /etc/X11/xorg.conf Datei ändern:
# xorg.conf (xorg X Window System server configuration file)
#
# This file was generated by failsafeDexconf, using
# values from the debconf database and some overrides to use vesa mode.
#
# You should use dexconf or another such tool for creating a "real" xorg.conf
# For example:
# sudo dpkg-reconfigure -phigh xserver-xorg
Section "Files"
EndSection
Section "Module"
Load "glx"
Load "GLcore"
Load "v4l"
EndSection
Section "InputDevice"
Identifier "Generic Keyboard"
Driver "kbd"
Option "CoreKeyboard"
Option "XkbRules" "xorg"
Option "XkbModel" "pc105"
Option "XkbLayout" "de"
Option "XkbOptions" "lv3:ralt_switch"
EndSection
Section "InputDevice"
Identifier "Configured Mouse"
Driver "mouse"
Option "CorePointer"
Option "Device" "/dev/input/mice"
Option "Protocol" "ImPS/2"
Option "ZAxisMapping" "4 5"
Option "Emulate3Buttons" "true"
EndSection
Section "Device"
Identifier "Failsafe Device"
Boardname "vesa"
Busid "PCI:1:0:0"
Driver "vesa"
Screen 0
EndSection
Section "Monitor"
Identifier "Failsafe Monitor"
Vendorname "Miro Computer Products AG"
Modelname "Miro miroD1568"
Horizsync 31.5-68.0
Vertrefresh 50.0-100.0
modeline "640x480@60" 25.2 640 656 752 800 480 490 492 525 -vsync -hsync
modeline "640x480@72" 31.5 640 664 704 832 480 489 491 520 -vsync -hsync
modeline "640x480@75" 31.5 640 656 720 840 480 481 484 500 -vsync -hsync
modeline "640x480@85" 36.0 640 696 752 832 480 481 484 509 -vsync -hsync
modeline "800x600@56" 36.0 800 824 896 1024 600 601 603 625 +hsync +vsync
modeline "800x600@72" 50.0 800 856 976 1040 600 637 643 666 +hsync +vsync
modeline "800x600@75" 49.5 800 816 896 1056 600 601 604 625 +hsync +vsync
modeline "800x600@85" 56.3 800 832 896 1048 600 601 604 631 +hsync +vsync
modeline "800x600@60" 40.0 800 840 968 1056 600 601 605 628 +hsync +vsync
modeline "832x624@75" 57.284 832 864 928 1152 624 625 628 667 -vsync -hsync
modeline "1024x768@85" 94.5 1024 1072 1168 1376 768 769 772 808 +hsync +vsync
modeline "1024x768@75" 78.8 1024 1040 1136 1312 768 769 772 800 +hsync +vsync
modeline "1024x768@70" 75.0 1024 1048 1184 1328 768 771 777 806 -vsync -hsync
modeline "1024x768@60" 65.0 1024 1048 1184 1344 768 771 777 806 -vsync -hsync
modeline "1024x768@43" 44.9 1024 1032 1208 1264 768 768 776 817 +hsync interlace +vsync
modeline "1152x864@75" 108.0 1152 1216 1344 1600 864 865 868 900 +hsync +vsync
modeline "1280x960@60" 102.1 1280 1360 1496 1712 960 961 964 994 -hsync +vsync
modeline "1280x1024@60" 108.0 1280 1328 1440 1688 1024 1025 1028 1066 +hsync +vsync
modeline "1400x1050@60" 122.61 1400 1488 1640 1880 1050 1051 1054 1087 -hsync +vsync
Gamma 1.0
EndSection
Section "Screen"
Identifier "Default Screen"
Device "Failsafe Device"
Monitor "Failsafe Monitor"
Defaultdepth 24
SubSection "Display"
Depth 24
Modes "1024x768@75" "1024x768@70" "1024x768@85" "1024x768@60" "832x624@75" "1024x768@43" "800x600@60" "1152x864@75" "800x600@85" "1280x960@60" "800x600@75" "1280x1024@60" "800x600@72" "1400x1050@60" "800x600@56" "640x480@85" "640x480@75" "640x480@72" "640x480@60"
EndSubSection
EndSection
Section "ServerLayout"
Identifier "Default Layout"
screen 0 "Default Screen" 0 0
Inputdevice "Generic Keyboard"
Inputdevice "Configured Mouse"
EndSection
Section "ServerFlags"
EndSection
Bei einer Linux Installation wird der SIS Grafiktreiber installiert. Dieser scheint noch nicht korrekt zu funktionieren. Man sieht auf dem Bildschirm senkrechte dünne Striche. Deshalb muss in der Systemeinstellung der "vesa" Grafiktreiber ausgewählt werden. Mit ihm funktioniert die Darstellung ohne Probleme.
Fazit
Der Energieverbrauch ist nicht so niedrig wie bei den VIA EPIA Boards. Leider sind diese in der letzten Zeit deutlich teurer geworden. Dafür hat das Intel Board eine ordentliche Performance, die problemlos für einen Arbeitsplatz-PC, zum Ansehen von Videos und als Surf-Station ausreicht.
Der Stromverbrauch wurde u.a. von der Redaktion der Zeitschrift c't gemessen (Heft 4 2008). Er liegt zwischen 32 und 47 Watt (Volllast). Gemessen wurde ein Komplettsystem mit 2,5 Zoll Festplatte an einem Notebook Netzteil.
Der passiv gekühlte Prozessor wird sehr warm, d.h. er sollte nur in einem gut durchlüfteten Gehäuse betrieben werden. Mit leisen 80 mm Lüftern ist das kein Problem.
Ich hatte noch ein älteres Sereniti 2000 Gehäuse mit einem 100 Watt Netzteil übrig. (Es musste nur den 4 Pin Stecker, der bei den neueren 40 + 4 Pin ATX Netzteilen dabei ist, noch nachträglich ergänzt werden.)
Wer auf minimalen Stromverbrauch achtet, sollte kein zu gross dimensioniertes Netzteil verwenden, denn sonst kann die Verlustleistung bis zu 20 % betragen.
Das ideale Board für den schmalen Geldbeutel.
Für wenig Geld bekommt man hier ziemlich viel Leistung.