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Welche Möglichkeiten gibt es sowohl Linux als auch Windows zu benutzen ?

Im Prinzip gibt es 4 Varianten:

  1.  Parallel zu einer Windows-Installation auf einer freien Festplatten-Partition Linux installieren.
  2. Aus Linux heraus Windows-Applikationen aufrufen, über eine sog. Emulation.
  3. Aus Windows einem laufenden Windows-System Linux-Applikationen starten.
  4. Mehrere virtuelle Maschinen laufen (quasi) parallel auf einem Rechner.

1. Parallele Installation von Windows und Linux

Das ist die klassische Methode.
Aus Sicherheitsgründen sollte die nachträgliche Linux-Installation auf einer extra Festplatte erfolgen. Ebenfalls sollte der Bootsektor der Windows-Platte nicht verändert werden, statt dessen eine Diskette oder einen USB-Stick zum Linux Boot Device machen.
Es geht natürlich auch anders, aber die beschriebene Variante ist die sicherste und die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass man die bestehende Windows-Installation beschädigt.

2. Windows emulieren

Von einer bestehenden Linux-Installation heraus werden Windows-Programme aufgerufen. Dazu ist es nötig ein sog. Emulations-Programm zu installieren. Das bekannteste ist Wine.
Der Aufruf von Windows-Programmen sieht z.B. so aus: wine "c:\\program files\\microsoft office\\excel.exe". Auf diese Art kann man auch Winword als Standardprogramm für doc-Dateien ins System einbinden.
In der u.g. Zeitschrift steht eine ausführliche Beschreibung wie die Windows Registry Einträge in Wine aussehen sollten damit man einen halbwegs stabilen Betrieb vieler Windows Applikationen erreicht (z.B. MS Office, Internet Explorer 6, Photoshop 7 etc.).

Eine komfortablere (dafür aber kostenpflichtige) Alternative ist Crossover Office.
Ein anderer bekannter Open Source Windows Emulator ist Bochs.

3. Linux aus Windows heraus starten

Cooperative Linux, kurz coLinux arbeitet ähnlich wie das User Mode Linux: Eine komplette Linux-Umgebung startet als Anwendung unter Windows, aber im Unterschied zu User Mode Linux nicht unter dem freien Betriebssystem, sondern unter Windows !
coLinux bildet nicht wie VMware und VirtualPC einen kompletten PC nach, sondern die physikalischen Ressourcen werden mit dem Windows-System geteilt. D.h. coLinux läuft deutlich schneller als andere Emulationen.
Wenn ein X-Server unter Windows läuft (z.B. die Open Source X-Server Cygwin oder X-Deep/32) können auch grafische Oberflächen gestartet werden.

4. Virtual Machine Monitor "Xen"

Mit Xen ist es möglich mehrere unabhängige Linuxe ("Domains") zu starten (Grossrechner-Veteranen wird das bekannt vorkommen :-). Diese laufen dann mit hoher Performance, maximal so schnell wie ein natives Linux-System.

Quellen:
- c't Magazin 2/2005
- heise.de: Ein PC viele Linuxe