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Meine Erfahrungen mit einer neu gekauften Digitalkamera unter Linux.

Ich möchte kurz von meinen Erfahrungen mit einer neu gekauften Digitalkamera unter Linux berichten.

Die Kamera

Nachdem meine "Agfa ePhoto 1280" schon etwas arg in die Jahre gekommen war, wollte ich mir eine neue Kamera zulegen, die die folgenden Kriterien erfüllen sollte:

  • 4 Megapixel (damit kann man dann auch mal schnell eine Seite aus einer Zeitschrift etc. "scannen")
  • "klein" (nicht "hosentaschenklein" sondern "jackentaschenklein" ;-)
  • gute Bildqualität !!
  • Schnelle Auslösegeschwindigkeit (< 1 s)
  • mind. 3-fach Zoom

Nach einigen Recherchen war mit schnell klar, dass nur eine Olympus oder eine Canon Kamera in Frage kam. Beide Hersteller haben Erfahrungen aus der analogen Fotographie und stehen - egal welches Modell - bei Tests meist im oberen Drittel oder schneiden mit Bestnoten ab. Die Abstimmung zwischen Objektiv und Sensor ist anscheinend bei Kameras von diesen Herstellern besonders gut gelungen. (Merke: es ist nicht nur die Anzahl der Pixel entscheidend !)

Meine Entscheidung fiel auf die Olympus C-460 Zoom.

Die fast baugleiche mju 410 hat zwar ein schöneres (kleineres) wetterfestes Gehäuse, das war mir aber keine 100 Euro Aufpreis wert.
ISBN: B0001HWJ88

Es war gar nicht so einfach die C-460 schnell bei einem Händler zu bekommen, da es schon wieder ein Nachfolgemodell geben wird und dieser Typ schon nach nicht einmal einem halben Jahr "ausläuft" (!)
Der Nachfolger wird dann wohl 5 Megapixel haben, was m.E. nicht nötig ist, da man sofort Probleme mit der Grösse der Speicherkarten bekommt, wenn man mit der höchsten Auflösung fotographiert. Wenn man das sowieso nicht tut, braucht man sich auch keine Kamera mit so vielen Pixeln kaufen ...
(Meine Meinung wird auch von Otto Buchegger bestätigt.)

Im Internet ist diese Kamera (Stand September 2004) schon ab 200 Euro erhältlich.

... und Linux

Anscheinend war Olympus einer der ersten Hersteller, die auf USB gesetzt haben, somit fällt dieser Teil relativ kurz aus, da Linux und USB (inwzischen) kein Problem mehr darstellt.
Mit Version 2.4.25 reichte ein Verbinden der Kamera mit einem USB-Port. Vorher mit lsmod kontrollieren, ob die 3 USB-Module geladen sind (usb-core, usb-uhci und usb-storage). Falls nicht 3 mal modprobe aufrufen. Die Kamera schaltet sich automatisch ein und zeigt ein Menu an, in dem man zwischen "PC" und "Drucker" wählen kann. Letzteres braucht man, wenn gleich über einen Photodrucker ausgedruckt werden soll.
Um die Bilder aus der Kamera auf den Rechner zu kopieren, wählt man "PC".
Damit macht man die Kamera auf dem USB-Bus bekannt und nach der Eingabe von "dmesg" sieht man ungefähr diese letzten Zeilen:

hub.c: new USB device 00:10.0-2, assigned address 2
usb.c: USB device 2 (vend/prod 0x7b4/0x105) is not claimed by any active driver.
Initializing USB Mass Storage driver...
usb.c: registered new driver usb-storage
scsi0 : SCSI emulation for USB Mass Storage devices
Vendor: OLYMPUS Model: X400,D580Z,C460Z Rev: 1.00
Type: Direct-Access ANSI SCSI revision: 02
Attached scsi removable disk sda at scsi0, channel 0, id 0, lun 0
SCSI device sda: 512000 512-byte hdwr sectors (262 MB)
sda: Write Protect is off
sda: sda1
WARNING: USB Mass Storage data integrity not assured
USB Mass Storage device found at 2
USB Mass Storage support registered.

Wichtig ist die Zeile mit "sda: sda1". Das bedeutet, dass dieses neu gefundene Device jetzt mit

mount /dev/sda1 /mnt/sda1

eingebunden werden kann. Danach ist nur noch der mc (Midnight Commander) oder Konqueror nötig um alle Dateien von der Kamera auf ein Verzeichnis auf dem Rechner zu kopieren kopieren.
(Noch einfacher geht es, wenn "automount" eingestellt ist und das neue Verzeichnis sda1 gleich automatisch gemountet wird.)
Wenn alle Bilder kopiert wurden einfach

cd /
umount /mnt/sda1

eingeben. Fertig !

Panorama

Die mitgelieferte Software enthält noch ein Tool, mit dem man 360 Grad Panoramabilder erzeugen kann. Dies ist unter Linux auch möglich z.B. mit den Panorama Tools und mit enblend (geht leider nur mit TIF-Bildern).
Ganz gut ist das hier ausführlich beschrieben.

Ich habe es allerdings nicht ausprobiert, sondern nur die mitgelieferte Windowssoftware, die mir prompt ein fehlerhaftes Panorama erstellt hat :-(

Bildbearbeitung

Bei neueren Kameras muss man allgemein aufpassen, dass man beim Bearbeiten der Bilder die EXIF-Informationen (Blende, Belichtungszeit, Hoch-, Querformat etc.), die in jedem Bild vorhanden sind, nicht zerstört.
D.h. wenn man Bilder vom Hoch- ins Querformat drehen will, sollte man das nicht mit z.B. gimp machen. Dafür gibt es eigene Tools:

  • exif: Damit kann man sich alle Informationen, die in den Bildern versteckt sind, ansehen und auch noch die "thumbnails" (Verkleinerte Bildvorschau) als eigene Datei extrahieren.
  • exiftran: Das habe ich verwendet, um Bilder ins Querformat zu drehen. (Leider hat die automatische Erkennung, ob um 90, 180 oder 270 Grad gedreht werden muss, bei mir nicht funktioniert.)

Installiert werden die beiden Tools - wie denn auch anders - mit apt-get install exif exiftran.

Fazit

Es gibt keine Probleme mit Linux und aktuellen (Olympus) Kameras!

(Wer keine Olympus hat, findet hier eine Herstellerliste, wo die Kopplungsmöglichkeit zum PC beschrieben ist.)

Hier noch eine kleine Auswahl von Olympus Digitalkameras ...